Augenärztliches
Operationszentrum Fulda (AOZ)
Hahlweg 39
36093 Künzell
Tel.: 0661 – 94255363
Fax: 0661 – 94255364
Glaukom (Grüner Star)
Der Begriff Glaukom beschreibt eine Erkrankung des Sehnerven (siehe Glossar). Häufig ist ein überhöhter Augeninnendruck der Auslöser. Die Augendrucksenkung wird in den meisten Fällen der Glaukomerkrankung durch Medikamente wie z.B. Augentropfen erreicht.
Lässt sich allerdings medikamentös keine Augendrucksenkung erreichen, so bestehen Möglichkeiten durch einen Lasereingriff oder eine Operation den Augeninnendruck auf das angestrebte Niveau zu senken.
Durch die Entwicklung mikrochirurgischer Techniken haben sich viele Eingriffe in der Augenheilkunde noch weiter verbessert. In den meisten Fällen werden die Operationen ambulant durchgeführt.
YAG-Laser-Iridotomie
Mit dem Nd:YAG-Laser kann innerhalb weniger Minuten eine Verbindung zwischen vorderer und hinterer Augenkammer angelegt werden, um eine Entlastung bei engem Kammerwinkel zu schaffen, man spricht von einer Iridotomie.
Selektive Lasertrabekuloplastik
Die selektive Lasertrabekuloplastik SLT führt durch eine Anregung des Gewebes, welches den Abfluss reguliert (sog. Trabekelmaschenwerk), zu einer Verminderung des Abflusswiderstandes und somit zu einer Erniedrigung des Augeninnendruckes.
Trabekelaspiration
Die Trabekelaspiration entfernt Ablagerungen, vor allem Pseudoexfoliationsmaterial aus den Abflusswegen des Kammerwassers im Auge. Der erniedrigte Abflusswiderstand begünstigt die Regulation des Augenninendrucks und senkt ihn. Diese Behandlung wird meist im Rahmen einer Kataraktoperation durchgeführt.
Mikroinvasive Glaukomchirurgie (MIGS)
Implantate / Stents etc.
Die Implantation von Stents in das Trabekelmaschenwerk (z.B. iStent) oder den Schlemm-Kanal (z.B. Hydrus) überbrückt oder mindert den Abflusswiderstand, welchen das beim Glaukom erkrankte Gewebe des Trabekelmaschenwerks aufbaut. Die Dehnung des Kanals /Trabekelmaschenwerks kann auch durch temporäre Instillation eines hochviskösen Gels erfolgen (Kanaloplastik, Ab interno Canaloplasty, AbiC), bei dieser Technik muss kein dauerhaftes Implantat verwendet werden.
Der Eingriff kann sehr gut mit einer Kataraktoperation kombiniert werden.
Inzisionale Verfahren
Statt der Überbrückung oder Dehnung des Trabekelmaschenwerks kann dieses Gewebe auch vollständig entfernt werden. Dadurch werden die abführenden Kollektorkanäle freigelegt, die das Kammerwasser in das venöse System überführen. Dieser Eingriff (Goniektomie ab interno) kann mit Techniken wie z.B. Trabektom, Trabex+, Kahook Dual Blade, Tanita Hook durchgeführt werden.
Die High Frequency Deep Sclerostomy (HFDS) ermöglicht einen direkten Zugang von der Vorderkammer durch den Schlemmkanal bis in die Sklera. Die HFDS-Spitze erzeugt mittels Hochfrequenz-Diathermie sechs kleine Sklerotomie-Behandlungen im Kammerwinkel, die den Abfluss des Kammerwassers verbessern.
Diese Eingriffe können sehr gut mit einer Kataraktoperation kombiniert werden.
Mikroinvasive filtrierende Glaukomchirurgie (MIBS)
Moderne filtrierende Glaukomoperationen bewirken den Abfluss des Kammerwassers durch intraokulare Gel-Stents, wie dem XEN-Implantat oder dem PRESERFLO MicroShunt, und ermöglichen damit einen direkten Abfluss des Kammerwassers aus der Vorderkammer unter die Bindehaut. An der Ableitungsstelle entwickelt sich eine intraepitheliale Blasenstruktur, englisch „Bleb“, weil die Kammerwasserresorption durch den Körper graduell erfolgt. Dieses sog. Filtrations- bzw. Sickerkissen bildet den notwendigen Widerstand gegen den Abfluss, um den angestrebten intraokularen Druck zu erreichen.
Diese operativen Ansätze zeichnen sich durch eine deutlich geringere Gewebinvasivität im Vergleich zur traditionellen Filtration mittels Trabekulektomie aus und gehen typischerweise mit einem günstigeren Nebenwirkungsprofil einher. Gleichzeitig weist der durch diese Methode erzeugte Druckabfall eine Größenordnung auf, die mit dem der etablierten Filteroperationen vergleichbar ist, sodass sich Indikation auch bei fortgeschrittenen Stadien des primären Offenwinkelglaukoms eröffnet.
Aufgrund dieser Mechanismen werden die Eingriffe als minimalinvasive, subkonjunktivale blasenbildende Operationen klassifiziert, deren Abkürzung MIBS (Minimally invasive bleb forming surgery) lautet.
Weitere Informationen zur Operation des Glaukoms erhalten Sie auf den Seiten des Augenoperationszentrums Fulda AOZ.






